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Der sogenannte „Hitler-Stalin-Pakt“ vom August 1939 mit seinen geheimen Zusatzprotokollen über die Abgrenzung von Interessensphären zwischen NS-Deutschland und der Sowjetunion löste umfangreiche Grenzverschiebungen, Umsiedlungen und Vertreibungen in Europa aus. Den Anfang machte die gewaltsame Vertreibung der jüdischen und großer Teile der polnischen Bevölkerung aus den im Polenfeldzug der deutschen Wehrmacht besetzten Gebieten, um den von den NS-Behörden aus dem Baltikum und anderen deutschen Siedlungsgebieten im östlichen Europa umgesiedelten deutschen Volksgruppen Platz zu machen. Siebzig Jahre nach dem Beginn dieser Ereignisse trafen sich auf Initiative der Deutsch-Baltischen Gesellschaft (Darmstadt) und des Instytut Zachodni (Poznań) im Oktober 2009 Wissenschaftler, Zeitzeugen und Interessierte aus Deutschland und Polen in Poznań, um sich über den Stand der wissenschaftlichen Erforschung der Geschehnisse zwischen 1939 und 1945 im sogenannten „Warthegau“ auszutauschen und anhand von Zeitzeugenberichten das damalige Erleben und die weiteren Schicksale der betroffenen Menschen gegenwärtig werden zu lassen. Der vorliegende Band vereint die Beiträge dieser Tagung. Inhalt Andrzej Sakson: Einführung 1 Eckhart Neander: Grußwort 6 Markus Roth: Nationalsozialistische Umsiedlungspolitik im besetzten Polen – Ziele, beteiligte Institutionen, Methoden und Ergebnisse 9 Andrzej Sakson: Polnische Zeitzeugen berichten 21 Jana Elena Bosse: Siebzig Jahre nach der Umsiedlung – deutschbaltische Zeitzeugen erinnern sich 30 Maria Rutowska: Die Aussiedlung von Polen und Juden aus den in das Dritte Reich eingegliederten Gebieten ins Generalgouvernement in den Jahren 1939-1941 43 Matthias Schröder: „Rettung vor dem Bolschewismus“? Die Ansiedlung der Deutschbalten im Warthegau 52 Markus Krzoska: Volksdeutsche im Warthegau 66 Hubert Orłowski: Daheim in der Fremde? Deutschbalten im ‚Warthegau‘ – Ein Nebendiskurs in der deutschen Literatur 83 Anna Ziółkowska: Die Situation der Polen im Warthegau 92 Klaus-Peter Friedrich: Die jüdische Bevölkerung im Warthegau: Vertreibung, Ausbeutung, Ermordung 101 Zbigniew Mazur, Andrzej Sakson: Die Vertreibung der Polen und die Umsiedlung der Deutschen im Warthegau im polnischen kollektiven Gedächtnis 117 Referenten 130
Die allgemeine Vorstellung von staatssozialistischen Diktaturen ist trotz aller Fortschritte der historischen Forschung immer noch stark von einer Unterscheidung zwischen „Macht“ und „Gesellschaft“ geprägt. Demnach beruhte das Handeln in solchen Regimen in erster Linie auf Zwang und Angst vor Repression. Doch ist es notwendig, genauer nach verschiedenen Motivationen und Formen systemkonformen und -stabilisierenden Handelns jenseits des Drucks von Partei und Staatssicherheit zu fragen. Aus diesem Grund betrachten die Autoren dieses Sammelbandes mit Hilfe der Analysekategorie „Loyalität“ am Beispiel von Themenbereichen wie Migration und Umverteilung nach dem Zweiten Weltkrieg, Feindpropaganda, Sozial- und Konsumpolitik, Intellektuelle und Künstler sowie Kirche im Sozialismus verschiedene gesellschaftliche Aspekte der Funktionsweise der staatssozialistischen Systeme in der SBZ/DDR, der Tschechoslowakei und Polen in den Jahren 1945 bis 1989. Inhalt: Einleitung Peter Haslin
Die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts (1914-1945) brachte im Zuge der autoritären und totalitären Systeme eine Reihe von Führerkulten in Mittel-, Ost- und Südosteuropa hervor. Mit der Personalisierung politischer Macht war die Prämisse verbunden, dass diese nicht in „abstrakten“ Institutionen verfasst sein, sondern erst im Bild des „Führers“ einen für die Wahrnehmung des Volkes greifbaren Ausdruck und für die Herrschaft durchgreifenden Effekt finden kann, so dass die Allgegenwart und Allmacht des „Führers“ nur durch umfassenden Einsatz der Massenmedien des 20. Jahrhunderts gewährleistet werden konnte.Die politischen Kulte des 20. Jahrhunderts waren bislang erstaunlich selten Gegenstand ausführlicher und komparatistischer historischer Forschung. Die Beiträge des Bandes stellen daher Führerkulte des 20. Jahrhunderts, die in autoritären und totalitären Regimen entstanden sind, in vergleichender Perspektive dar.