940 Geschichte Europas
Refine
Year of publication
Document Type
- Article (15)
- Book (14)
- Part of a Book (8)
- Conference Proceeding (8)
- Other (5)
Is part of the Bibliography
- no (50)
Keywords
- Ostmitteleuropa (13)
- Polen (5)
- Deutschland (4)
- Migration (4)
- Juden (3)
- Mythos (3)
- Polen <Volk> (3)
- Adam Mickiewicz (2)
- Armenier (2)
- Baltikum (2)
"Deutsche Mythen" entwickelten sich in Phasen, in denen die "Deutschen" Zäsuren zu bewältigen hatten und zu einer kohärenten Gemeinschaft integriert werden mussten. Sie sollten über ihre Ursprünge "aufklären" und so die jeweiligen nationalen Bestrebungen beziehungsweise politischen Systeme rechtfertigen, aber zugleich gemeinsame Werte und Haltungen erzeugen. Aber wie auf der europäischen Ebene auch, wirkt heute keine wirklich "funktionierende Geschichte" in der deutschen Gesellschaft.
This article is part of the special section titled The Genealogies of Memory, guest edited by Ferenc Laczó and Joanna Wawrzyniak, This article investigates the evolution of Hungary’s memory of 1956, from the counterrevolution to the dissident struggle for rehabilitation in the eighties, its relation to the change of regimes in 1989, and its subsequent appropriation for nationalist purposes in defiance of a European memory regime. Mnemonic warriors like Prime Minister Viktor Orbán and historian Mária Schmidt have championed 1956 as a struggle for freedom and independence and symbols of Hungarian martyrdom and bravery. Only recently a new-found Central European unity in adversity has been observed: the “counterrevolution” against the European Union. Perusing interviews, samizdat articles, public appeals and speeches, and other documentary evidence, including historical analyses, this article identifies mnemonic actors and strategies to assess the intricate relationship between 1956 and 1989. The analysis of museum exhibitions, statues, monuments, and national symbols helps reveal the varying significance ascribed to 1956 before and after 1989. The study relies on the conceptual groundwork of Michael Bernhard and Jan Kubik. It contributes to arguments put forth by historians James Mark, Anna Seleny, Nora Borodziej, and Árpád von Klimó.
Ad rem publicam et ad ignem
(2015)
Riga, die heutige Hauptstadt Lettlands, ist seit dem Mittelalter die bedeutendste politische und wirtschaftliche Metropole des Baltikums. Trotz der Bedeutung der Stadt sowie der Kontinuität der Ratsverfassung bis zum Ende des 19. Jahrhunderts hat sich vor allem aus der älteren Vergangenheit der Stadt wenig archivisches Schriftgut erhalten. Für das Mittelalter, d.h. den Zeitraum von der Gründung der Stadt bis 1561, ist insgesamt von etwa 2000 Stücken – vor allem Briefen, Urkunden und Amtsbüchern – auszugehen. Die einstigen provenienzmäßigen Zusammenhänge zwischen den einzelnen Teilen der schriftlichen Überlieferung sind u.a. durch die Auflösung des Rigaer Stadtarchivs 1964 und dessen Eingliederung in das Staatliche Historische Archiv Lettlands zum Teil kaum noch zu erkennen. Gleichzeitig existiert eine kaum überschaubare Masse an handschriftlichen Abschriften, Editionen und Mikrofilmkopien mittelalterlicher Rigaer Ratsdokumente. Ausgehend vom disparaten und fragmentarischen Zustand der Rigaer mittelalterlichen Bestände auf der einen und deren intensiver Bearbeitung und Rezeption auf der anderen Seite werden das Entstehen und die Überlieferung dieses Schriftgutkomplexes vom Mittelalter bis in die jüngere Vergangenheit analysiert. Dabei wird gezeigt, dass dessen Gestalt, Bedeutung, Funktion und Rezeption unlösbar mit den sich ändernden gesellschaftlichen, politischen und kulturellen Kontexten verbunden waren. Schriftgutüberlieferung ist somit als umfassend transformativer Prozess zu verstehen.
Adam Mickiewicz, the Polish romantic, poet, translator and journalist, was a migrant for most of his life. He also travelled to Berlin, Rome, Constantinople and other places for pleasure, scientific purposes and on political missions. These frequent changes of location show a mobile and transnational life story.
Adam Mickiewicz, der polnische Romantiker, Poet, Übersetzer und Journalist, war die meiste Zeit seines Lebens Migrant. Außerdem reiste er zum Vergnügen, zu wissenschaftlichen Zwecken und auf politischer Mission u.a. nach Berlin, Rom, Konstantinopel. Eine Beschreibung der Ortswechsel zeigt eine mobile und transnationale Lebensgeschichte.
Die hier in Buchform vorliegende kommentierte Edition eines Protokollbuchs der Ältestenbank der Großen Gilde Rigas erlaubt Einblicke in die Funktionsweise einer frühneuzeitlichen Gilde. Sie zeigt die internen Machtstrukturen und die sozial-hierarchische Gliederung dieses berufsgenossenschaftlichen Zusammenschlusses der Kaufleute ebenso auf wie interne Machtkämpfe. Insbesondere Georg Plönnies und Gerd Grön gerieten wegen ihrer Politik ständig in Konflikte, stiegen aber dennoch zum Ältermann bzw. Ältesten auf. Die Vergabe von karitativen Ämtern durch die Gilde spiegelt ihren sozialen Status in der Stadt wider. Von besonderer Bedeutung war den Gildemitgliedern die Abhaltung des Fastnachtsfestes, das sowohl für die Große Gilde wie auch für die Stadt Riga insgesamt der Höhepunkt des gesellschaftlichen und politischen Jahres war. Die Bürger hatten im Rahmen des Fastnachtsfestes die Gelegenheit, kollektive Beschwerdekataloge, sogenannte Gravamina, an den Rat zu richten, und konnten auf diese Weise Einfluss auf die innenpolitische Agenda der Stadt Riga nehmen.Neben den internen Angelegenheiten der Gilde werden daher in dem edierten Protokollbuch die interessanten politischen und gesellschaftlichen Strukturen Rigas sichtbar, das Ende des 17. Jahrhunderts mit ca. 20.000 Einwohnern zwar die größte Stadt im schwedischen Reich war, aber in Lettland liegt und politisch von einer deutschen Oberschicht geleitet wurde. Es wird deutlich, dass in Riga bei wichtigen politischen Entscheidungen alle Bürger ein Mitspracherecht hatten. Weitere Themen waren unter anderem die Einführung einer Darlehensbank und ein Barackenbau für die Garnison.
Taking the International Congress on Agriculture and Forestry in Vienna 1890 as an example, the article examines controversies about the future prospects of timber supplies. Two participants at the congress, Adolf von Guttenberg and Eugen Ostwald, demanded an end to sustainable forest management. In their opinion, the railway, as a new transport technology, would enable a balance between regions of timber shortage and regions of abundance. Guttenberg’s and Ostwald’s pre- sentations provoked heavy criticism and led, in the following years, to a fundamental debate about appropriate concepts of forest management. In the debate, three aspects were controversial: (1) the effects of railway transportation; (2) the consequences of the increasing timber consumption; (3) the effects of the timber frontier that was advancing, in particular, in Northern and Eastern European woodlands. As a result, the debate led to an ongoing process of rescaling sustainability.
Since the 18th century, (classical) concepts of sustainability had been based on local schemes of calculation. By contrast, since the mid-19th century, the growing railway network overcame topo- graphical barriers that had been a pre-condition for local-scale sustainable forest management; in addition, the advancing timber frontier continuously opened up newly accessible woodland areas. Experts were forced to continuously gather new data and to steadily rescale their planning. In schemes for future resource management, space was no longer a constant, but a rapidly changing variable.
Im Zentrum der Dissertationsschrift steht die Frage nach der Selbst- und Fremddarstellung des Bundes der Vertriebenen (BdV) in der Bundesrepublik und in Polen zwischen 1957 und 2004. Die Untersuchung konzentriert sich auf die Frage nach dem öffentlichen Bild des BdV in beiden Ländern. Zum einen wird danach gefragt, welches Bild der Vertriebenenverband von sich selbst der Öffentlichkeit zu vermitteln versuchte. Zum anderen wird der Frage nachgegangen, wie der BdV von den (west) deutschen und polnischen Medien dargestellt wurde. Die Arbeit geht von der These aus, dass die Selbst- und Fremddarstellung des BdV in der Bundesrepublik und in Polen im engen Zusammenhang mit dem politischen Wandel in beiden Ländern steht, genauso wie sie eng mit dem Oder-Neiße- und dem (west)deutschen Opferdiskurs verbunden ist. Die Untersuchung stützt sich auf (west)deutsches und polnisches Pressematerial. In die Analyse wurden Artikeln aus dem „Deutschen Ostdienst“, der „Zeit“, dem „Spiegel“, der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ sowie der „Trybuna Ludu“, „Rzeczpospolita“, „Polityka“ und „Tygodnik Powszechny“ einbezogen. Die Dissertationsschrift versucht, einen Beitrag zur Verbandsgeschichte, Mediengeschichte und zur Geschichte der deutschpolnischen Beziehungen zu leisten.
Die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts (1914-1945) brachte im Zuge der autoritären und totalitären Systeme eine Reihe von Führerkulten in Mittel-, Ost- und Südosteuropa hervor. Mit der Personalisierung politischer Macht war die Prämisse verbunden, dass diese nicht in „abstrakten“ Institutionen verfasst sein, sondern erst im Bild des „Führers“ einen für die Wahrnehmung des Volkes greifbaren Ausdruck und für die Herrschaft durchgreifenden Effekt finden kann, so dass die Allgegenwart und Allmacht des „Führers“ nur durch umfassenden Einsatz der Massenmedien des 20. Jahrhunderts gewährleistet werden konnte.Die politischen Kulte des 20. Jahrhunderts waren bislang erstaunlich selten Gegenstand ausführlicher und komparatistischer historischer Forschung. Die Beiträge des Bandes stellen daher Führerkulte des 20. Jahrhunderts, die in autoritären und totalitären Regimen entstanden sind, in vergleichender Perspektive dar.
First, this article focuses on the question of how the historiography on Eastern European in German-speaking countries reflected on questions of space and territoriality before the appearance of the spatial turn. Second, it gives an insight into recent trends in this field of research and summarizes the most important works on the modern history of East Central Europe that can be placed in this context. It comes to the conclusion that it would be too much to say that the debates that emerged since the late 1990s on Eastern Europe in Germany had anticipated already the main elements of the recent spatial turn. From today’s perspective, however, significant transfer potential can still be identified, also because discussions within German East European history did not find their way into more general historical debate (with only some exceptions like studies related to the question of boundaries). The complex historical development of East-Central Europe in particular offers enough material for impulses that can be ideally transmitted in connection with the core theories of the spatial turn.